Was ein Trip! Wir haben vorab schon viel gutes vom Parookaville gehört, aber trotzdem waren wir skeptisch ob es uns gefallen wird. Sonst sind wir musiktechnisch eigentlich in anderen Genres unterwegs. Gezeltet haben wir zuletzt vor über 10 Jahren und dann auch nicht mit tausenden von fremden Menschen. Kurzes Fazit vorweg, und wie im Titel schon angekündet, sind wir richtig geflasht vom Parookaville. Muss man mal mitgemacht haben.
Wir konnten aufgrund der Unterbringung der Kids erst am Freitag los. Da bräuchten wir fürs nächste mal ne andere Lösung. Freitag war der Zeltplatz schon so derbe voll und wir waren wirklich lost, wo wir hin sollten. Zu unserem Glück haben wir 2 wirklich korrekte Typen aus Essen kennengelernt die uns quasi unter Ihr Pavillon eingeladen haben, bzw. genug Platz hatten für ein 2×2 Meter Zelt. Der Pott hält halt zusammen. Shoutout an Marcel und Marius! Generell geht es auf der Campingsite gut ab. Überall wird Mucke von Electro bis Schlager gespielt. Es ist wirklich schwer ein ruhiges Plätzchen zu finden. An unserem Platz wurde zum Glück hauptsächlich humane Mucke gespielten und es wurden Musikwünsche angenommen. Alle sitzen zusammen, man kann mit jedem labern oder sich einfach dazu setzen und was zusammen trinken. Limbo, Trichtern, Bierpong gehören bei vielen Besuchern zur Grundausstattung. Unsere jüngeren Nachbarn waren eher mit dem Trichter unterwegs und ich bin echt beeindruckt, wieviel die Jungs da weggehauen haben. Ich hätte vielleicht einen Abend mitgehalten, aber die haben wirklich durchgezogen. Noch einmal 22 sein :-). Die Nächte waren eigentlich auch ganz OK. Man sollte aber nicht mit langen Schönheitsschläfen rechnen. Es ist irgendwie immer was los. Unsere Highlights waren um 4 Uhr morgens der 12 Minuten Song – Ferien in Algerien und um 6 Uhr morgens – My Heart Will Go On – mit Blockflötenbegleitung.
Was die Sanitäranlagen angeht habe ich mit dem schlimmsten gerechnet. -Plumpsklo oder ähnliches – wurde aber positiv überrascht. Jeder Pott hatte seine eigene Kabine und es war überraschend sauber bei so vielen Besuchern. Wir waren aber trotzdem desinfektionstechnisch gut bewaffnet. Zum Waschen, Zähneputzen gab es am Eingang Waschrinnen. Die Duschen waren nochmal abgetrennt und hier gab auch Einzelkabinen. Ich denke, für so ein großes Event geht das klar. Allerdings könnte man noch am Wasserdruck arbeiten.
Die Verpflegung auf der Campsite läuft über die zwei provisorischen Penny Märkte. Wir waren bei dem am Eingang zum Festival und der hatte das wichtigste im Sortiment und in ausreichender Menge da gehabt. Vor dem Penny war ein großer Platz an dem es Donnerstag Abend schon gut abging und morgens die Joga Session stattfanden. Sonst war dort ein Platz zum chillen und futtern zu DJ tönen.
Schwenken wir mal zum Parookaville Festiovalgelände über. WOW. Wirklich krass was da erschaffen wurde. Man kommt sich irgendwie vor, als wäre man in einem Freizeitpark an dem zufällig auch coole Musik gespielt würde. Bei Tageslicht haben wir erstmal alle Bühnen in Augenschein genommen und uns da schon auf das Spektakel im dunkeln gefreut. Die Lichtshows waren beeindruckend. Jede Bühne war individuell gestaltet. Impressive war natürlich die MainStage und Bills Factory. Da war am späten Abend immer ordentlich was los. Wer hier Front Raw stehen wollte, musste früh seinen Platz sichern. Für Essen und Getränke wurde auch genügend gesorgt. Zum Wohle aller gab es Zapfhähne für Trinkwasser die kostenfrei zur Verfügung standen. Gechillt werden konnte in dem kleinen Wäldchen mit Hängematten und Bänken. Hier hätte ich mir eine andere Beschallung gewünscht. Es war gegenüber von Bills Factory gelegen und wir haben festgestellt, dass Hardstyle nicht ganz so unser Ding ist. Wer Nervenkitzel wollte konnte einen Bungeesprung buchen und die Location kopfüber bewundern. Wie gesagt, am Abend sah alles noch krasser aus. Vor allem mit dem Fahrgeschäften, wie dem Riesenrad und dem grossen Kettenkarussell.
Wir können im Nachgang sagen, dass sich der Trip gelohnt hat. Man taucht kurz in eine andere Welt ab. Irgendwie spürt man auf der Campsite, wie auf dem Festivalgelände, so einen positiven Vibe der uns wirklich mitgenommen hat. Der Veranstalter hat hier gute Arbeit geleistet und es ist schön so viele freundliche, friedliche, partywütige Leute ganz vieler Nationen zusammen zu sehen. Als DJ oder Musiker spielt man vielleicht lieber vor einer riesen Crowd, aber wie ich bereits im einem anderen Beitrag beschrieben habe, sind die kleinen Konzerte eher so unser Ding. Das hat sich hier auch wieder bestätigt. Die grossen Bühnen waren gut gemacht, aber zum Party machen fanden wir die kleineren irgendwie gemütlicher und persönlicher. Da ich Eskei83, als einer der wenigen Acts kannte, haben wir uns seine Show auf der Jägermeister Gigant Stage angeschaut. Der Junge hat wirklich Gas gegeben und wir hatten sehr viel Spaß. Eigentlich konnte man sich überall hinstellen und zur Musik tanzen. Alles im allem war es ein fantastisches Wochenende mit vielen Eindrücken, an denen wir noch lange zurückdenken und erzählen werden. Danke Parookaville für so eine positive Erfahrung.
Wenn Ihr nochmal das Line Up oder die Map, sowie offizielle Fotos sehen wollt, dann ist hier der Link zur Parookaville Homepage